Die Kunst der Punktmalerei geht auf die Jahrtausende alte Ausdrucksform der australischen Ureinwohner, der Aborigines, zurück. Die Historie dazu ist ein weites Feld, daher vertiefe ich die Theorie an dieser Stelle nicht, sondern empfehle die ausführliche Information im Netz oder in der nächsten Bibliothek ;)
Die Technik erfordert eine recht ruhige Hand, Konzentration und das Wechselspiel von Anspannung und Entspannung - ebenso wie die Schriftkunst. Trotz der Gleichförmigkeit der Bewegung ( oder gerade deshalb ?) entsteht während der Ausführung eine fast meditative Wirkung.
Wenn man den Dreh mit der richtigen Konsistenz der Farben und den verschiedenen geeigneten Untergründen erst einmal raus hat, geht es immer besser von der Hand. Ich habe diese Technik bisher auf festem Papier, Steinen und Ton probiert. Die Farbe darf nicht zu dick und nicht zu dünn sein, sie sollte "langsam tropfen", ungefähr wie Buttermilch. Sparsam verdünnte Acrylfarben eignen sich sehr gut. Ich verwende spitze Pinsel, Holzspieße, Wattetupfer und was so mit runder Spitze daherkommt. Der Form- und Farbgestaltung habe ich zu Anfang einfach freien Lauf gelassen, ohne Vorgaben, denn es sollte ja nur Spaß machen. Später habe ich auch mit Lineal und Zirkel Hilfslinien gezogen, wenn ich Symmetrie wie bei einem Mandala erreichen wollte. Demnächst mache ich mich an größere Formate, z.B. auf grundierter Leinwand. Besonders reizvoll und dekorativ finde ich in dieser Technik gestaltete Steine, ob für drinnen oder draußen. Hier nun ein paar Bilder meiner "ersten Schritte", die Dich vielleicht sogar anregen, es selbst einmal zu versuchen.
Update! Vor kurzem habe ich nach fast 4 Jahren Pause wieder mit Dot-painting begonnen. Hier ein paar aktuelle Bilder.
Wenn es die Zeit erlaubt, nehme ich auch gern Malerei - Aufträge an, denn das Arbeiten mit Pinsel und Farbe ist eine schöne Abwechslung vom Schreiben, wo es meist sehr sauber und akkurat zugehen muss.
Beim Malen sind am Ende alle Farben auch auf mir verteilt :))
Der folgende Briefkasten war auch eine Auftragsarbeit. Damit die Farbe haftet, muss der Untergrund sehr sauber und vor allem fettfrei sein, am besten etwas aufgerauht. Für die Landschaft habe ich Glanzlackfarben verwendet.
Und ja, so schön ist es hier in MeckPomm, wenn man vor die Haustür tritt!
Diese Zeichnungen sind hier gelandet, weil ich sie mag, und die Art, wie sie sich aufbauen: ich beginne mit einem Element und schaue mal, was passiert. Kein Plan, kein Ziel - einfach Kopf, Hand und Stift freien Lauf lassen.
Die letzten zwei Zeichnungen sind inspiriert von der eigenwilligen Kunst der Haida. Diese Volksgruppe lebt an der Westküste des kanadischen British-Columbia.
Auf Ostereiern kann aber auch ein schöner Schriftzug stehen - ggf. mit Lebensmittelfarbe. Oder beschrifte/bemale Christbaumkugeln z.B. mit (Glanz-)Lackmarkern